Offener Brief des vgv an den Landeshauptmann
Boris Ziegler

Offener Brief an die Vorarlberger Landesregierung

Herrn Landeshauptmann Mag. Markus Wallner

Werter Herr Landeshauptmann

Der VGV hält die Maßnahmen, die die Grenzgängerinnen und Grenzgänger, im weiteren Verlauf des Briefes mit GG bezeichnet, zurzeit zu absolvieren haben, für Großteils überzogen. Umso mehr, als die als besonders vorsichtig und stets realitätsbezogen geltende Schweiz, sowie auch Liechtenstein, Tests für die GG nicht verlangen.

Im Besonderen wird das Einreiseformular von unzähligen GG als unnötig, bzw. als reine Schikane empfunden. Die Notwendigkeit, einen Arzt jenseits der Grenze zu konsultieren, wird von den Grenzgängern als absolut realitätsfremd bezeichnet.

Wir betrachten es auf Grund sehr vieler Zuschriften als die einzige Interessensvertretung der GG als unsere Pflicht, Sie, als Landeshauptmann aufzufordern, in Wien auf den Unterschied der Vorarlberger GG in die Schweiz und Liechtenstein zu der Situation im Osten Österreichs zu den einpendelnden Osteuropäern hinzuweisen, um eine Modifizierung der Maßnahmen zu erreichen.

Diese wären:

  • Verzicht auf das Einreiseformular, der Testbescheid, in- oder ausländisch erfolgt, sofern auf diesen nicht total verzichtet werden kann, muss ausreichen
  • Bereits COVID – Genesene sind zusätzlich von der Testpflicht auszunehmen. Analog den Ausnahmen bei Besuchen in Altersheimen.
  • Umso mehr, als sich die Ostschweiz durch die österreichischen Maßnahmen brüskiert fühlt. Der Ostschweizer Arbeitgeberverband äußert in einer Aussendung die Weigerung, ihre Firmentests ohne ärztliches Zeugnis anzuerkennen, als eigenartig.
  • Umso mehr, als die neuesten Zahlen des Vorarlberger COVID-19-Dashboard diese rigorosen Maßnahmen aus unserer Sicht nicht rechtfertigen.

Es ängstigt viele GG, dass ihre Arbeitgeber wegen des bürokratischen Mehraufwandes auf GG verzichten könnten. Was dann, bei der mit Sicherheit zu erwartenden höheren Arbeitslosigkeit im Ländle ein zusätzliches Problem wäre.

Werter Herr Landeshauptmann

Bedenken sie bitte, dass z.Z. 8‘437 Grenzgänger und Grenzgängerinnen in die Schweiz, 8‘763 nach Liechtenstein und 1‘720 nach Deutschland pendeln.  Und damit ein gewaltiger Faktor für die Vorarlberger Wirtschaft sind.

Und sie, gerade in Zeiten gewaltiger Staatsausgaben, verlässliche Abgaben Zahler sind.

Bitte werden sie im Sinne der Grenzgänger und Grenzgängerinnen aktiv, befreien sie sie von unnötigen Maßnahmen und sichern sie so ihre Arbeitsplätze in dieser für uns alle so schwierigen Zeit.

Der Vorstand des Vorarlberger Grenzgängerverbandes (vgv)

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